Fettstoffwechselstörungen gelten als eine der Hauptursachen für die Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen, die wiederum zu den häufigsten Todesursachen zählen. Vor allem eine hohe Aufnahme von gesättigten Fettsäuren gilt als Risikofaktor. Aktuelle Ernährungsguidelines empfehlen deshalb, die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren möglichst zu reduzieren. In den meisten vorangegangenen Studien wurde aber nicht zwischen den unterschiedlichen Nahrungsquellen unterschieden.
Die „Framingham Offspring Studie“ untersuchte die Assoziation von gesättigten Fettsäuren aus Milchprodukten im Vergleich zu Nicht-Milchprodukten mit unterschiedlichen Gesundheitsparametern wie Körperfett, Biomarker für Entzündung sowie Konzentrationen und Partikelgröße diverser Blutfette.
Die Studie bringt spannende neue Erkenntnisse. Bei Frauen war die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren aus Milchprodukten günstig mit kardiometabolischen und anthropometrischen Risikofaktoren assoziiert. Bei Männern zeigte sich eine günstige Assoziation mit Biomarkern für Inflammation, HDL-Cholesterin und Triglyceride. Männer, die mehr gesättigte Fettsäuren aus Milchprodukten aufgenommen haben, hatten ein geringeres atherogenes Risiko als Männer mit geringerer Aufnahmemenge. Gesättigte Fettsäuren aus anderen Quellen als Milchprodukten waren hingegen nicht mit kardiometabolischen Outcomes assoziiert.
Fazit: Bei der Einschätzung des gesundheitlichen Potentials von gesättigten Fettsäuren sollte künftig auch die Nahrungsquelle in die Untersuchungen miteinbezogen werden.
⇒ Download ÖAIE-Studienzusammenfassung (deutsch)
M. Yuan, M.R. Singer, R.T. Pickering, L.L. Moore, Saturated fat from dairy sources is associated with lower cardiometabolic risk in the Framingham Offspring Study, American Journal of Clinical Nutrition 2022; 116: 1682-1692
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