Neben der vegetarischen und veganen Ernährungsform gibt es auch andere Ernährungsformen, die als „nachhaltig“ bezeichnet werden können.
Die mediterrane Ernährung ist eine Ernährung reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Getreide, Fisch und Olivenöl. Sie ist daneben arm an gesättigten Fettsäuren, Fleisch und Milchprodukten und wird als gesunde und nachhaltige Ernährungsweise empfohlen. Es gibt Hinweise dafür, dass die Ernährung nach mediterranem Vorbild durch die hohe Nährstoffqualität das Risiko für ernährungsabhängige chronische Erkrankungen reduzieren kann. Daneben zeichnet sie sich auch durch geringere Umweltauswirkungen (im Vergleich zur üblichen westlichen Kost) aus.
Auch die traditionelle nordische Ernährung ist im Zusammenhang mit „Nachhaltigkeit“ zu erwähnen. Bei der nordischen Ernährung (Ernährung der nordischen Länder Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark) stehen lokal erzeugte Lebensmittel im Mittelpunkt. Im Vergleich zur üblichen westlichen Ernährung werden deutlich weniger Fett und Zucker aufgenommen und dafür mehr Ballaststoffe und Meeresfrüchte. Diese Form der Ernährung wirkt sich günstig auf die Gesundheit und Umwelt aus. In Studien zeigten sich günstige gesundheitliche Auswirkungen wie Blutdrucksenkung, Gewichtsverlust, verbesserte Blutfettprofile und verbesserte Insulinempfindlichkeit. Diese Ernährung verbraucht zudem durch den deutlich geringeren Fettanteil weniger natürliche Ressourcen und durch die Bevorzugung von lokal produzierten Lebensmitteln kommt es auch zu einem geringeren Energieverbrauch sowie einer geringeren Lebensmittelverschwendung.
Essen nach Ernährungsrichtlinien ist nachhaltiger als die derzeitigen Ernährungsgewohnheiten. Allerdings sollten alle Regierungen Nachhaltigkeit in ihren Ernährungsrichtlinien mit einer spezifischen Empfehlung zur Erhöhung des Anteils an pflanzlichen Proteinen in der Ernährung als wichtigsten Punkt berücksichtigen. Derzeit werden allerdings nur in wenigen Ländern Umweltfaktoren in den Ernährungsrichtlinien mitberücksichtigt.
In der EU gibt es in allen Ländern lebensmittelbasierte Ernährungsrichtlinien (FBDGs), die wissenschaftlich fundierte Empfehlungen in Form von Guidelines für eine gesunde Ernährung sind. Es gibt in allen Ländern spezifische FBDGs die die länderspezifische Nährstoffaufnahme, die Verfügbarkeit von Lebensmitteln und kulturelle Merkmale der Entwicklung der FBDG beeinflussen. Daneben enthalten alle FBDGs aber auch ähnliche Empfehlungen wie z.B. die Empfehlung weniger Salz zu essen oder mehr Obst und Gemüse.
Es gibt immer mehr belastbare Belege dafür, dass Ernährungsmuster, die sich auf einen größeren Anteil von Pflanzen in der Ernährung konzentrieren, geringere Umweltauswirkungen haben und die Gesundheit verbessern können.
Unter „nachhaltiger Ernährung“ versteht man eine Ernährungsweise, die uns mit allen für die Gesundheit nötigen Nährstoffen in angemessenen Mengen versorgt, und dabei kulturell akzeptabel, bezahlbar und nachhaltig ist.
In Ernährungsrichtlinien mit spezifischen Empfehlungen sollten Regierungen die notwendige Erhöhung des Anteils pflanzlicher Lebensmittel berücksichtigen.
Eine an nationale, lebensmittelbasierte Ernährungsrichtlinien angepasste Ernährung kann die Treibhausgasemissionen und Landnutzung reduzieren.
Um negative Auswirkungen auf Umwelt und menschliche Gesundheit zu verhindern müssten der übermäßige Protein- und Kalorienverbrauch aus tierischen Lebensmitteln sowie Lebensmittelabfälle deutlich reduziert werden und tierisches Eiweiß vermehrt durch pflanzliches Eiweiß ersetzt werden.
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Dies ist der vierte von sechs Teilen einer Serie über pflanzenbetonte Ernährung.
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Mark Driscoll, Mehr pflanzenbetonte Ernährung für den Planeten, E-Book Alpro Fondation 2019
Walter Willett, Johan Rockström, Brent Loken et al., Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems, Lancet 2019; 393: 447-492
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Foto: iStock, Marta Llopart