Das Trinken von gezuckerten Fruchtsäften kann dazu beitragen, dass Kinder dick und krank werden. Durch prominent platzierte nährwertbezogene Angaben wie „zu 100% natürlich“ oder „enthält 100% Vitamin C“ auf den Getränkepackungen denken jedoch viele Eltern, dass diese Getränke für ihre Kinder gesund seien. Klare Kennzeichnungsregelungen wären wichtig und könnten das Kaufverhalten der Eltern positiv beeinflussen.
Gezuckerte Fruchtsäfte zählen zu den beliebtesten Getränken von kleinen Kindern zwischen 0 und 5 Jahren. Wie alle anderen gezuckerten Getränke können jedoch auch gezuckerte Fruchtsäfte die Entstehung von kindlichem Übergewicht und anderen ernährungsbedingten Krankheiten beeinflussen. Daher ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, wie der Konsum zuckerhaltiger Getränke reduziert werden kann.
Eine aktuelle Studie weist den Zusammenhang zwischen nährwertbezogenen Angaben und Kaufverhalten nach. Eine erfolgversprechende Strategie kann sein, die Kennzeichnung auf der Verpackung zu reglementieren. Die Studie weist nämlich nach, dass ins Auge stechende nährwertbezogene Angaben das Kaufverhalten von Eltern beeinflussen. Im Rahmen der Studie wurden über 2000 Eltern kleiner Kinder in einem virtuellen Einkaufsshop Fruchtsäfte zur Auswahl gestellt, die Botschaften wie „enthält keine künstlichen Süßstoffe“, „enthält 100% Vitamin C“ oder „ist zu 100% natürlich“ aufgedruckt hatten. Als Alternative dazu wurde 100% reiner – also nicht gezuckerter – Fruchtsaft ohne nährwertbezogener Angabe angeboten. Es stellte sich heraus, dass deutlich mehr Eltern aufgrund der vermeintlich gesundheitsfördernden Wirkungen zu den Säften mit nährwertbezogenen Angaben griffen und für ihre Kinder somit die ungesünderen Getränke auswählten.
⇒ Download ÖAIE-Studienzusammenfassung (deutsch)
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M.G. Hall, A.J. Lazard, I.CA. Higgins et al, Nutrition-related claims lead parents to choose less healthy drinks for young children: a randomized trial in a virtual convenience store, Am J Clin Nutr 2022; 115: 1144-1154
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Foto: iStock, Elena Perova