Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Jugendlichen in den USA ist alarmierend hoch. Zwischen 2017 und 2018 hatten 16,1 % der Jugendlichen Übergewicht und 19,3 % litten an Adipositas, was ihr Risiko für chronische Erkrankungen erhöht. Ein wesentlicher Faktor für diese Epidemie ist ein hoher Konsum von mit Zucker gesüßten Getränken (SSB), der nachweislich mit Übergewicht und Adipositas korreliert. Wissenschaftliche Studien zeigen gemischte Ergebnisse zu verschiedenen Maßnahmen zur Reduzierung des SSB-Konsums, wobei ein Trend zur Gewichtsreduktion bei verminderter Aufnahme beobachtet wird. Die American Academy of Pediatrics empfahl 2019 finanzielle Maßnahmen wie Verbrauchssteuern auf SSB, um den Konsum zu senken und damit die Prävalenz kardiometabolischer Erkrankungen zu verringern. Insgesamt haben bereits sieben amerikanische Städte solche Steuern eingeführt.
Eine aktuelle Studie von Young et al., die zwischen 2009 und 2020 in Kalifornien durchgeführt wurde, untersucht erstmals den Zusammenhang zwischen diesen Verbrauchssteuern und dem Body-Mass-Index (BMI) von Jugendlichen. Die Ergebnisse zeigen, dass der BMI-Perzentilwert in Städten mit SSB-Steuern im Vergleich zu Kontrollstädten signifikant um 1,64 Prozentpunkte gesenkt wurde. Die Studie legt nahe, dass Verbrauchssteuern auf SSB mit einem niedrigeren BMI-Perzentil verbunden sind und somit eine wirksame Maßnahme zur Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas bei Jugendlichen darstellen. Politische Entscheidungsträger sollten solche Maßnahmen in Betracht ziehen, um die Gesundheit zukünftiger Generationen zu fördern und chronischen Erkrankungen vorzubeugen.
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Literatur:
D.R. Young, M.M. Hedderson, M.A. Sidell et al, City-Level Sugar-Sweetened Beverage Taxes and Youth Body Mass Index Percentile, JAMA Network Open 2024; 7(7): e2424822
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