Zahlreiche Trends werden sich in den nächsten Jahren auf das globale Ernährungssystem auswirken. Die vier wichtigsten Trends sind:
Bis 2050 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich von 7,3 Milliarden Menschen (im Jahr 2015) auf 9,7 Milliarden Menschen wachsen. Damit muss die Nahrungsmittelproduktion bis 2050 um 60% steigen.
Es wird angenommen, dass bis 2050 der weltweite Konsum von Fleisch um 76%, Milchprodukten um 65% und Getreide um 40% im Vergleich zum Basiswert von 2005-07 ansteigen wird.
In letzter Zeit hat sich vor allem die Art und Weise, wie wir Eiweiß produzieren und konsumieren zu einem der Schlüsselthemen vieler Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen der Lebensmittelproduktion sowie des Lebensmittelkonsums entwickelt. Die Weltbevölkerung nutzt heute ca. 50% der gesamten bewohnbaren Fläche für die Landwirtschaft. 77% dieser Fläche werden für die Tierzucht (macht ca. 17% unserer Kalorien aus) sowie den Anbau von Futterpflanzen und die Nutzung von Weiden genutzt und nur 23% für den Anbau von Pflanzen für den menschlichen Verzehr genutzt.
Um ein Tier zur Produktion von 1 Kilo Fleisch heranzuzüchten braucht es viel mehr Getreide, Land und Wasser, als um die gleiche Anzahl an Kalorien in Form von Getreide oder Pflanzen, die direkt vom Menschen gegessen werden, zu produzieren. Man spricht von „Proteineffizienz der Fleisch- und Milchproduktion“. Das ist jener Prozentsatz der Proteininputs als Futtermittel, die effektiv in tierisches Protein umgewandelt werden.
In den letzten Jahren haben sich viele Verbraucher in ganz Europa und Nordamerika aufgrund der Sorge um Gesundheit, Nachhaltigkeit und Tierschutz immer stärker einer pflanzlichen Ernährung (vegetarische, vegane, flexitarische) zugewendet und bewusst den Konsum von Fleisch und tierischen Lebensmitteln reduziert. Es zeigen sich auch erste Anzeichen eines anhaltend schnellen Wachstums des Umsatzes mit pflanzlichen Produkten.
Wir müssen uns mit einer Reihe wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Maßnahmen befassen, um die Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit anzugehen.
Als größte Herausforderung gilt das davon auszugehen ist, dass die Weltbevölkerung bis 2050 bis zu 9,7 Milliarden Menschen erreichen könnte, mit steigender Nachfrage nach Fleisch und veränderten Erwartungen der Verbraucher.
Umweltgrenzen werden überschritten, vor allem in Bezug auf den Verlust von biologischer Vielfalt, Störungen des Stickstoffkreislaufs und Klimawandel. Vor allem die weltweite Nachfrage nach Fleisch und anderen tierischen Produkten sind die wichtigsten Faktoren die zur Überschreitung der Grenzwerte beitragen.
Zur Wiederherstellung der planetaren und menschlichen Gesundheit braucht es eine Kombination aus größeren Ernährungsumstellungen (ein größerer Anteil pflanzlicher Lebensmittel sowie eine Verbesserung der Nahrungsmittelproduktion).
—
Dies ist der zweite von sechs Teilen einer Serie über pflanzenbetonte Ernährung.
—
Mark Driscoll, Mehr pflanzenbetonte Ernährung für den Planeten, E-Book Alpro Fondation 2019
—
Foto: iStock, Oleg Elkov